Die folgenden Landkarten stellen die Gewinne und Verluste der Parteien (gemessen an Wahlberechtigten dar).
Gewinne und Verluste werden oft in Anteilen an gültigen Stimmen gemessen. Das ist für die Mandatszuteilung relevant. Wenn man wissen will, ob eine Partei tatsächlich Wähler dazugewonnen hat, dann muss man jedoch Anteile an Wahlberechtigten untersuchen. Anteile an gültigen Stimmen steigen nämlich zum Beispiel auch dann, wenn Partei A wenige oder keine und Partei B viele Wähler verliert. In beiden Fällen steigt der Anteil an gültigen Stimmen von Partei A.
Die Wahlbeteiligung ist von 80.0% auf 75.1%, also um 4.9%, gesunken.
Wenn eine Partei ihre Stimmenzahl halten kann, die Wahlbeteiligung insgesamt aber sinkt, dann steigt ebenfalls der Anteil dieser Partei an den gültigen Stimmen.
Noch etwas gilt es zu bedenken.
Diesmal wurden
925090 der
4802397 abgegebenen Stimmen, also
19.3%,
per Wahlkarte abgegeben.
2017 wurden dagagen nur
795984 der
5120881 abgegebenen Stimmen, also
15.5%,
per Wahlkarte abgegeben.
Wahlkartenstimmen können keinen Gemeinden zugeordnet werden. Daher enthalten Anteile an Wahlberechtigten
in Gemeinden diese Stimmen nicht und sind tendenziell etwas zu niedrig.
Da es 2019 merkbar mehr Wahlkartenstimmen gegeben hat als 2017 sind die Anteile an den Wahlberechtigten
in den Gemeinden 2019 außerdem tendenziell niedriger als 2017.
Die Anteilunterschiede mit und ohne Wahlkartenstimmen unterscheiden sich recht deutlich.
Anteilsdifferenz | ÖVP | SPÖ | FPÖ | NEOS | GRÜNE | JETZT |
mit Wahlkarten | 2.9 | -5.5 | -8.5 | 1.8 | 7.2 | -2.1 |
ohne Wahlkarten | 2.0 | -5.0 | -8.0 | 1.1 | 5.2 | -1.6 |
In den folgenden Animationen werden die einzelnen Gemeinden nach den Veränderungen
der jeweils untersuchten Partei eingefärbt.
Die Landkarte wird dann so verzerrt, dass die Größe der Gemeinden
der Zahl der Wahlberechtigen entspricht.
Wenn also eine Partei in einer Gemeinde mit vielen Wahlberechtigten stark verliert,
dann wird das deutlicher sichtbar als in der geografisch richtigen Karte.
Eine derartig verzerrte Landkarte nennt man Cartogram.
Postskriptum
Die Darstellung mit den verzerrten Landkarten macht meiner bescheidenen Meinung nach die Veränderungen der Parteienanteile wesentlich leichter erkennbar als die „Tropfsteinhöhlengrafik“ des ORF mit Stalagmiten für Gewinne und Stalaktiten für Verluste.